Von außen betrachtet ist das Subrosa ein Café, eine Kneipe und ein Restaurant mit veganer und vegetarischer Küche; doch wir und das Subrosa sind mehr als das. Denn die Arbeit ist politisch und das zeigt sich in unserer Vorstellung von Subkultur, politischer Ausrichtung und Arbeitsform. Wir möchten uns mit unserem Selbstverständnis vorstellen und auch gerne zu Rückmeldungen anregen.
Seit 1995 wird das Subrosa von einem sich stets wandelnden Kollektiv betrieben, in welchem alle Mitglieder gleichberechtigt und gleichwertig sind. Wir streben dabei nach echter Hierarchiefreiheit. Alle Menschen, die in der Küche, am Tresen und im Hintergrund arbeiten sind Teil des Kollektivs. Wir übernehmen alle Aufgaben selbstständig nach den jeweiligen Fähigkeiten und Bedürfnissen der einzelnen Kollektivistas. Unsere Entscheidungen treffen wir nach dem Konsensprinzip.
Unsere Vorstellung von Subkultur zeigen wir in unseren selbst kreierten, zumeist veganen Gerichten und Drinx, die schon seit langem eine Alternative zur sonstigen Restaurantlandschaft bilden. Aber auch durch unsere Veranstaltungen, wie Konzerte, Lesungen und anderes möchten wir Subkultur in unseren Räumlichkeiten ermöglichen. Durch die Kooperation mit und die Unterstützung von anderen Gruppen innerhalb Kiels wollen wir Subkultur auch außerhalb des Subrosas fördern.
Das Subrosa ist antifaschistisch, politisch links und unterstützt keine Partei. Das ist die Grundlage unserer politischen Ausrichtung. Dabei ist uns besonders wichtig, im Subrosa einen sicheren Ort für marginalisierte Gruppen und queere Menschen zu schaffen und jede Form von Marginalisierung, Ausgrenzung und Diskriminierung abzulehnen. Das Subrosa hat dabei auch einen sozialen Anspruch und möchte linke Wertvorstellungen in kapitalistischen Zwängen zusammenbringen. Ebenfalls gehört zu unserer politischen Ausrichtung, dass wir das Subrosa als Kollektiv in einer alternativen Arbeitsform betreiben und wir uns dadurch deutlich von der herkömmlichen Arbeitswelt unterscheiden. Keine Leitungsebene, keine Hierarchien. Das bedeutet viel Freiraum, aber auch viel eigenes Einbringen. Wir folgen keinen gewinnorientierten Unternehmenszielen, sondern versuchen die Balance zwischen fairen Angeboten und unserem Selbsterhalt zu finden. Mit all dem stehen wir gegen das kapitalistische System. Allerdings geht diese alternative Arbeitsform oft mit viel freiwilligem Engagement bis hin zur Selbstausbeutung einher, weshalb das Kollektiv offen damit umgeht und auch Einblicke in die Organisation geben möchte. Das Subrosa freut sich über Besucher*innen aus allen Bereichen und insbesondere darüber, ein Ort für die linke Szene, ein Treffpunkt für linke Subkulturen und ein Ort für Vernetzung und Austausch zu sein. Wir möchten offen mit unserem Selbstverständnis umgehen und sind bereit uns selbst zu reflektieren und zu kritisieren.
Auf den konstanten Wandel, das Streben nach sozialer Gerechtigkeit und Gespräche unter der Rose!
Das Subrosa Kollektiv im April 2023