Moin liebe Freund*innen des Subrosas!
Zum neuen Jahr melden wir uns leider mit weniger guten Nachrichten; um ganz offen zu sein, mit einem schwierigen und für uns sehr belastendem Thema. Es geht um die finanzielle Situation des Subrosas und dessen Auswirkungen.
Das wichtigste vorweg für euch im Überblick:
– Wir verkürzen die Öffnungszeiten, um uns auf Kernzeiten zu fokussieren
Mo+Di: geschlossen
Mi+Do: 17:00 – 23:00
Fr+Sa: 17:00 – 1:00
So: 17:00 – 23:00
– Wir sind gezwungen die Preise anzupassen. Schaut dafür gerne bei uns im Laden und auf unserer Website auf die neue Karte.
Im folgendem ein paar weiterführende Worte von uns:
Seit 1995 besteht nun das Subrosa in der Elisabethstraße 25. Nicht unwesentlich kürzer als kollektivgeführter Betrieb. So ist das Subrosa für uns als Kollektiv nicht bloß ein Arbeitsplatz, sondern auch ein politisches Projekt, das uns sehr am Herzen liegt. In den Jahren haben wir uns viele Errungenschaften erarbeiten und erkämpfen können, was nicht zuletzt an dem langen Bestand des Ladens ersichtlich ist. Aus einer rein ehrenamtlich organisierten Kneipe ist ein Betrieb geworden, in dem wir unsere gastronomische Arbeit regulär bezahlen und viele Kollektivistas mittlerweile sozialversicherungspflichtig angestellt sind und damit auch ihren Lebensunterhalt bestreiten. Das haben wir insbesondere auch der harten Arbeit ehemaliger Kollektivistas und dem Zutun vieler Sympathisant*innen und Gäst*innen zu verdanken. Vielen Dank an dieser Stelle an euch alle!
Wir sind uns bewusst, dass Ausgehen – Essen und mal Einen oder etwas trinken gehen – in den letzten Jahren für viele Menschen längst zu einem Luxus und essenzielleren finanziellen Entscheidungen nachrangig geworden ist. Leider fehlen uns die Möglichkeiten hierfür einen realistischen Gegenbeitrag zu leisten. Wir wollen aber mit unserem Angebot im Subrosa weiterhin für euch da sein und es finden im Hintergrund Kollektivprozesse statt, um weitere Hebel ausfindig zu machen und umzulegen, um unseren politischen Ansprüchen gerechter zu werden zu können und euch, dort wo es geht, entgegenzukommen. Aber auch wir können uns den Widersprüchen und Zwängen des Kapitalismus nicht entziehen und müssen immer wieder auch betriebswirtschaftliche Entscheidungen (pfui!) treffen, die sich mit unseren politischen Vorstellungen und Idealen beißen. Das war nun insbesondere in den letzten Jahren der Fall, so ist es nun zum Jahreswechsel erneut.
Wer die Nachrichten verfolgt kennt einen besonderen Grund für die notwendige Preisanpassung bestimmt bereits. Die Rücksetzung der Mehrwertsteuer auf in Haus verkaufte Speisen von 7% auf 19% lassen uns gar keine andere Wahl. Wir müssen 12% mehr Abgaben auf unsere Essen zahlen, dazu kommen weiter Preissteigerungen bei Energie, Versicherung und anderen Nebenkosten.
Mit dem Anheben der Preise und der Verkürzung der Öffnungszeit reagieren wir auf diese neuerliche finanzielle Belastung. Offen legen wollen wir euch aber auch, dass unsere Rücklagen generell aufgebraucht sind und das hinter uns liegende Jahr jeden Monat eine knappe Nummer war. Viele Möglichkeiten haben wir nicht, aber wir sind nach wie vor als Kollektiv motiviert an Veränderungen zu arbeiten. Denn vor allem wollen wir eins: Das Subrosa erhalten!
Und eins ist noch Sicher, egal mit welchen Mitteln wir auf die Herausforderungen reagieren, wir brauchen eure Unterstützung. Rosi brauch weiterhin alle ihre Freund*innen. Kommt vorbei, esst und trinkt bei uns, feiert eure Feiern bei uns, macht eure Veranstaltungen bei uns, kommt mit euren Fragen auf uns zu. Wir freuen uns darauf.
Trotz aller Krisen, einen guten Start ins neue Jahr euch allen und in der Hoffnung, dass 2024 für uns alle etwas weniger prekär wird!
Das Subrosa Kollektiv